Homer, Ilias, Achilleus versorgt den verwundeten Patroklos, au der otfigurig bemalten etruskischen Kylix (Sosias-Schale), ca. 500 v. Chr.

Den Zorn singe, Göttin, des Peleus-Sohns Achilleus,
Den verderblichen, der zehntausend Schmerzen über die Achaier brachte
Und viele Kraftvolle Seelen dem Hades vorwarf
Von Helden, sie selbst aber zur Beute schuf den Hunden
Und den Vögeln zum Mahl, und es erfüllte sich des Zeus Ratschluß
Von da beginnend, wo sich zuerst im Streit entzweiten
Der Atreus-Sohn, der Herr der Männer, und der göttliche Achilleus.

Wer von den Göttern brachte sie aneinander, im Streit zu kämpfen?
Der Sohn der Leto und des Zeus. Denn der, dem Könige zürnend,
Erregte eine Krankheit im Heer, eine schlimme, und es starben die Völker,
Weil den Chryses, den Priester, mißachtet hatte
Der Atreus-Sohn. Der kam zu den schnellen Schiffen der Achaier,
Um freizukaufen die Tochter, und brachte unermeßliche Lösung,
Und hielt die Binden in Händen des Ferntreffers Apollon
An einem goldenen Stab und flehte zu allen Achaiern
Und den beiden Atreus-Söhnen am meisten, den Ordnern der Völker:

„Atreus-Söhne und ihr anderen gutgeschienten Achaier!
Euch mögen die Götter geben, die die olympischen Häuser haben,
Daß ihr des Priamos Stadt zerstört und gut nach Hause gelangt.
Mir aber gebt die Tochter frei, die eigene, und nehmt die Lösung
Und scheut den Sohn des Zeus, den Ferntreffer Apollon.“

Homer, Ilias, Erster Gesang, Verse 1 bis 22 (von 15.693), übersetzt von Wolfgang Schadewaldt.