(ohne WVZ) Einsamkeit, Landschaft im Kinzigtal bei Meerholz, Aquarell 30 x 40 cm aus 1995

Die Landschaftseindrücke aus meiner Kindheit haben mich zur Malerei gebracht. Ich habe sehr viele, exakte bildhafte Erinnerungen an Landschaften, die mit Stimmungen und Gerüchen und Gefühlen des Wohlbefindens verbunden sind; manchmal auch mit Einsamkeit. Schon immer hielt ich die einsame Beschäftigung mit der Landschaft für notwendig, wenn ansprechende Ergebnisse erzielt werden sollen; auch dann, wenn es nur um vorbereitende Skizzen geht.

Heute gilt Einsamkeit als ein zu vermeidendes Übel. Entsprechend groß ist der ablenkende Lärm, der um alles und um nichts gemacht wird, während wir zugleich die wirklich großen, modernen Übel verdrängen und ableugnen, so lange es nur irgend geht. Alles scheint wichtiger und dringender als das andere. Wir verlieren uns dabei im Ungefähren, bis wir uns endlich willenlos dem Willen Dritter hingeben – wenn wir nur nicht einsam sein müssen.

Jeder kann die Landschaft aufsuchen und mit dem Bleistift oder Wasserfarben versuchen, festzuhalten, was zu sehen und zu fühlen ist. Ich wünsche allen viele einsame Stunden bei solcher Kontemplation. Die Bilder erinnern noch Jahrzehnte später an die wertvollsten Stunden; jene, die man konzentriert betrachtend in der Natur verbringt.