WVZ 1926 aus 2013, Il giardino dei nostri vicini, Öl auf Leinwand 80 x 120 cm (verkauft)

Der Baustil des Hauses und die Agaven (im Vordergrund rechts) sind die einzigen Hinweise auf die mediterrane Lage der Szenerie, die der Titel evoziert. Der einfache Pfad aus Sand, die alten, immer wieder reparierten Mauern und der vernachlässigte Garten kontrastieren zur Himmelsfläche und zum fernen Hügel. Die Enge des Raumes im Garten wird durch die blaue Ferne geöffnet, die zusammen mit der Schattenfläche im Vordergrund und der bühnenartigen Anordnung der Bildelemente die Tiefenwirkung erzeugt.

Beim malen von realistischen Szenen, gerade, wenn das Sonnenlicht betont werden soll, ist es erforderlich, in den Schatten kühlere Töne in dünnen bis lasurtransparenten Farben zu verwenden. Sie dürfen keinerlei Weiß enthalten, sondern müssen leuchtend sein. Die warmen Farben im grellen Licht müssen hingegen mit Weiß gebrochen werden, um echt zu wirken.

Zuletzt ist das eigentliche Thema im Bild: die Verteilung von Licht- und Schattenflächen, die Verteilung von kühlen und warmen Farben. Ist es gelungen, wirken beide Parameter harmonisch, ist der Bildeindruck ausgewogen und wird als solcher empfunden. Das scheint moderner Betrachtererwartung zu widersprechen, für realistisch wirkende Landschaftsthemen ist statische Ausgewogenheit jedoch eine Grundbedingung, damit die Bildaussage funktioniert.