Gargantua und Pantagruel

Ein phantastischer, grotesker, satirischer, mit Anspielungen und Übertreibungen überladener Narrenroman eines Gebildeten, so scheint es, aber nur auf den ersten Blick. Die Geschichte handelt von:

„Das unschätzbare Leben des großen Gargantua, Vater Pantagruelis, weiland verfasst durch Meister Alcofribas Nasier, den Abstractor der Quintessenz.“

Gargantua und Pantagruel von François Rabelais

Viel früher erschienen als Don Quichote von Servantes oder Simplicius Simplicissimus von Grimmelshausen, zu deren Vorbilder Gargantua und Pantagruel gehört haben könnte. 1532 bis 1564 in fünf Fortsetzungen erschienen, gehört der Roman von François Rabelais zu den bedeutendsten Prosaveröffentlichungen in französischer Sprache. Ziel dieser beißenden Spötterei ist der Adel mit seinen Gefolgsleuten und der Klerus in seiner Dünkelhaftigkeit. Das hat dem Autor, selbst dem Klerus angehörend, erhebliche Schwierigkeiten mit der Kirche bereitet. Nach dem Tod seines fürstlichen Gönners König Franz von Frankreich musste Rabelais vor seinen Widersachern nach Rom flüchten. Dennoch schrieb er weiter, das fünfte Buch aus der Reihe erschien erst 1562 posthum.

„Der Erfolg Rabelais‘ beruht auf der Art, mit der er auf der Stilebene spielerische Ironie und Sarkasmus, derben Witz und pedantische Gelehrtheit, Wortspiele und komisch verwendete echte und fiktive Zitate vermischt.“

Wikipedia

Eine Unterhaltung mit Déjà-vu-Effekt: betrachtet man heutige „moderne“ Narrheiten gewisser Kreise, drängt sich die Erkenntnis auf, daß sich in 500 Jahren nicht viel geändert hat.

Gargantua und Pantagruel, übersetzt von Gottlob Regis, 696 Seiten, Hofenberg Sonderausgabe, Berlin 2016 [DNB]